Das Museum Abteiberg freut sich sehr, die am Tag ihrer Eröffnung geschlossene Schau der in Los Angeles lebenden Künstlerin und Aktivistin ANDREA BOWERS nun endlich zeigen zu können.

Seit 20 Jahren verfolgt Andrea Bowers in ihrer künstlerischen Arbeit das Engagement von gesellschaftlichen Aktivisten. Unter dem Titel ‚grief and hope‘, Trauer und Hoffnung, zeigt das Museum Abteiberg nun erstmalig in einer großen Überblicksschau den Bereich ihres Werks, der von Ökologie, Ökofeminismus und den Aktivisten der Klimaschutzbewegungen handelt. In seiner immer aktuellen Reaktion und Nähe wird ihr Werk zu einer Dokumentation dieser Zeit und der Bewegungen selbst; Magical Politics in den 1980er Jahren, die feministische Anti-Atomkraftbewegung, Protestbewegungen gegen die Ölbohrungen in der Arktis, die Baumbesetzungen in Los Angeles, Verteidigung der letzten Naturflächen gegen Versiegelung und Immobilienspekulanten in dieser Stadt, die Kämpfe der Sioux in Standing Rock für ihr Trinkwasser und gegen Pipelines unter dem Missouri River.

Im Frühwerk ist radikale Geduld und Ausdauer, danach ein abrupter Bruch der Perspektive zu erleben: Als der Aktivist Tim DeChristopher in einem ihrer Filme darlegt, es sei zu spät, den Klimawandel zu stoppen, von nun an könne man sich nur noch so gut es geht für ihn rüsten. Bowers’ neueste Arbeit handelt von der Aktivistin Tokata Iron Eyes, der Hoffnung und der dringlichen Forderung in der ganz jungen Generation, unter den Zeichen des Klimanotstands Veränderungen zu schaffen.

Die Laufzeit dieser großen monografischen Schau ist bis zum 25. Oktober verlängert. Bowers‘ Werk erweist sich angesichts der aktuellen globalen Situation als noch relevanter denn je. Die Künstlerin ist in diesen Wochen in Los Angeles erreichbar und steht für Video-Interviews und Hintergrundgespräche gerne zur Verfügung. Zur Anregung hier auch ein Hinweis auf ‚This Earth‘, die gemeinsame Video-Lesung von Andrea Bowers und Suzanne Lacy aus dem 1978 erschienenen Buch „Woman and Nature“ der ökofeministischen Autorin Susan Griffin. Link zum Video.

Mehr Infos www.museum-abteiberg.de

 

Foto: Tobias Hübel