Hockey EM 2023 in Mönchengladbach

#Hockeyfieber

Mit Jörn Hillekamp

In unserer neuen Blogreihe #Hockeyfieber stimmen wir Euch auf die diesjährige Hockey EM vom 18. bis 27. August im Mönchengladbacher Hockeypark und gleichzeitige Specialhockey ID vom 20. bis 23. August ein! Hier stellen wir Euch Hockey-Nationalspieler*innen vor, die ihre Wurzeln in Mönchengladbach haben und der GHTC-Talentschmiede entsprungen sind. Natürlich werden wir nicht nur einen Blick auf die Erfolge werfen, sondern sprechen in Interviews auch über unbekannte Seiten – von Hockey-Weltmeisterinnen, die Kinderbücher schreiben, bis hin zu Hockey-Weltmeistern, die bereits ihre eigene Limonade gebraut haben.
Also lasst Euch überraschen und schaut wöchentlich hier in unserem Blog vorbei!

Hockey EM 2023 im Mönchengladbach

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Weiter geht’s mit Jörn Hillekamp – Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister und Mannschaftsarzt der Hockey-Nationalmannschaft!

„Nicht aus der Zeit als Mannschaftsarzt, sondern aus der Zeit als Mannschaftsportler kann ich wertvolle Erfahrungen nutzen!“

Er konnte gerade laufen, da stand er schon auf dem Platz! Hockey liegt ihm wortwörtlich im Blut – sein Großvater war Mitbegründer des GHTC. Er selbst wurde 1984 mit der U21-Hockey-Nationalmannschaft in Rom Europameister. Ein Jahr später folgte der Weltmeistertitel mit der U21 im kanadischen Vancouver. Auch mit dem GHTC fuhr Hillekamp viele Titel ein: 1981 wurde er mit dem GHTC nach einem klaren 5:1-Sieg Deutscher Meister auf dem Feld. Sieben Jahre später holte sich Jörn Hillekamp den gleichen Titel in der Halle. Auch nach seiner spielerischen Karriere ist er dem Sport treu geblieben: Bis 2008 war er Mannschaftsarzt der Deutschen Junioren Hockey-Nationalmannschaft. Heute ist leitender Chefarzt am St.-Augustinus-Krankenhaus für Orthopädie und Unfallchirurgie in Düren und setzte bereits dem Borussia-Idol Herbert „Hacki“ Wimmer eine neue Hüfte ein.

Im Interview spricht Jörn Hillekamp mit uns über das Thema Sport und Gesundheit und wie es ist Mannschaftsarzt im Hockey zu sein

Jörn Hillekamp Hockey EM 2023 Mönchengladbach

Jörn Hillekamp

#Spielerfakten

Name | Jörn Hillekamp

Geburtstag | 17. Juli 1964

Geburtsort | Mönchengladbach

Wohnort | Düren

Heimatverein | GHTC

Aktueller Hockeyverein |

Anzahl Länderspiele | 3

Größte Hockeyerfolge | 1981 Deutscher Feldhockey-Meister | 1984 U21-Europameister | 1985 U21-Weltmeister | 1988 Deutscher Hallenhockey-Meister

Herr Dr. Hillekamp, sie waren Nationalspieler und später Mannschaftsarzt der Deutschen Junioren Hockey-Nationalmannschaft und standen früher selbst auf dem Platz. Wie kamen Sie zum Hockeysport?

Ich bin über meine Familie zum Hockeysport gekommen. Mein Großvater hat den Gladbacher HTC damals mitgegründet und mein Vater hat auch lange in der ersten Mannschaft des GHTC gespielt. Ich habe dann schon mit zwei Jahren angefangen Hockey zu spielen. Als Spieler war ich dann mit der Junioren Hockey-Nationalmannschaft 1984 Europameister in Rom und 1985 Weltmeister in Vancouver.

 

Wussten Sie als Spieler schon, dass Sie auf jeden Fall auch Mannschaftsarzt werden wollen?

Ehrlich gesagt war es nie mein Ziel Mannschaftsarzt zu werden. Als man mich damals aber aktiv angesprochen hatte, war ich aus alter Verbundenheit zum Sport direkt begeistert. Als Mannschaftsarzt war es dann sehr interessant zu sehen, wie viele Rituale – die es schon zu meinen Spielerzeiten gab – sich auch Jahre später noch gehalten haben. Auch das Gefühl Teil eines solchen Teams zu sein und ein bisschen zum Erfolg beitragen zu können hat unglaublich viel Spaß gemacht. Mit der Aufgabe als Chefarzt und Familienvater habe ich meine Tätigkeit als Mannschaftsarzt dann aber schweren Herzens aufgeben müssen.

 

Wenn wir uns mal die Sportart an sich anschauen – wie hoch ist das Verletzungsrisiko im Hockey?

Verletzungen halten sich im Hockey aus meiner Sicht in Grenzen. Am Anfang war meine Hauptbeschäftigung als Arzt die Jungs mit Erkältungsmitteln zu versorgen, weil viele Spieler falsch mit sportverschwitzter Kleidung und der Klimaanlage umgegangen sind. Ansonsten waren es vielen muskuläre Verletzungen, bei denen aber die Physiotherapeuten eine viel wichtigere Rolle spielen als der Arzt. In den 10 Jahren, in denen ich Mannschaftsarzt war, hatten wir nur wenige schwere Verletzungen – wenn, dann waren es Frakturen im Bereich der Hand.

 

Sie waren ja nicht nur Mannschaftsarzt, sondern sind auch leitender Chefarzt – welche Parallelen gibt es in den beiden Bereichen? Können Sie Erfahrungen aus der Rolle als Mannschaftsarzt für Ihre Rolle als Chefarzt nutzen oder umgekehrt?

Nicht aus der Zeit als Mannschaftsarzt, sondern aus der Zeit als Mannschaftsportler kann ich wertvolle Erfahrungen nutzen. Hier habe ich die feste Überzeugung mit in meine Abteilung genommen, dass wir nur als Team gemeinsam das beste Ergebnis für den Patienten erzielen können. Das funktioniert nun schon seit mehr als 15 Jahren sehr erfolgreich – mittlerweile ist eine sehr große Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie entstanden.

 

Welche allgemeinen Tipps würden Sie zum Thema Gesundheitsprävention geben? Wie viel Bewegung ist nötig, um den Körper gesund zu halten?

Die Studienlage ist da absolut eindeutig: Das Hauptrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und auch viele andere Erkrankungen ist definitiv Bewegungsarmut! Ein Dicker, der sich bewegt, ist besser als ein Schlanker, der nur auf dem Sofa sitzt. Daher mein Appell an alle da draußen: Bewegt Euch und habt Spaß dabei, aber werdet trotzdem nicht dick!