„La Nativité du Seigneur“ – zwei Künste im Dialog

 Der Orgelzyklus „Nativité du Seigneur“ („Geburt des Herrn“), gespielt von Kantor Reinhold Richter an der Seifert-Orgel, besteht aus 9 „Orgelmeditationen“ und erfreut sich seit seiner Uraufführung im Jahre 1936 großer Bekanntheit. Im Dialog mit der Musik rezitiert Schauspieler Ronny Tomiska (Theater Krefeld-Mönchengladbach) Texte zur „Menschwerdung“ von Hilde Domin, Lothar Zenetti, Hans Dieter Hüsch, Reinhold Schneider u. a.

Der vor 30 Jahren verstorbene französische Komponist Olivier Messiaen begründete mit seiner Komposition „La Nativité du Seigneur: neuf méditations pour orgue“ („Die Geburt des Herrn: Neun Meditationen für Orgel“) im Jahr 1935 im Alter von 27 Jahren seinen internationalen Ruhm als bedeutendster Orgelkomponist des 20. Jahrhunderts. Dem zutiefst gläubigen Katholiken gelang mit seinem musikalischen Zyklus über das Weihnachtsgeschehen eine Deutung, die weit über eine Vertonung des bekanntem Bildprogramms hinausgeht. In einer bis dahin unerhörten Tonsprache, in der sich Elemente der christlichen Mystik mit der musikalischen Avantgarde seiner Zeit verbinden, ist seine Musik Verkündigung einer Glaubensvision, in der die Verbundenheit des Menschen mit Gott aufscheint. Sein Orgelœuvre stellt einen Meilenstein im 20. Jahrhundert dar. In seinem umfangreichen und inspirierenden Werk finden sich Einflüsse aus Impressionismus, Gregorianik, griechischer und indischer Metrik, Vogelgesang und avantgardistischen Klang-Zeit-Konzepten.

Verkürzt kann man auch sagen: was Bach für die evangelische Kirchenmusik ist, entspricht der Bedeutung Messiaens für die katholische Kirchenmusik.

Olivier Messiaen: „La Nativité du Seigneur“ – Die Geburt des Herrn

sowie Texte zur „Menschwerdung“

 Reinhold Richter, Orgel und Ronny Tomiska, Rezitation

Der Eintritt ist frei – Kollekte am Ausgang zugunsten der Kirchenmusik von St. Helena.

Weitere Informationen unter www.helenamusik-rheindahlen.de

Foto Gerd Acker