Reimund Esser ist Vorsitzender des Gewerbekreises Giesenkirchen, Geschäftsführer des Gartencenters Lenders in Schelsen und des Sportclubs SV Schelsen mit mehr als 500 Mitgliedern. „Der Schwerpunkt im Club liegt auf Fußball, hier spielen Senioren, Kinder und Jugendliche. Zwei Frauen-Turngruppen, Mutter-Kind-Turnen, Turnen für drei- bis sechsjährige sowie eine Hobby-Basketballgruppe und eine Hobby-Volleyballgruppe runden unser Angebot ab“, sagt Reimund Esser. Er ist in der Geschäftsführung des Gartencenters Lenders, ein Familienbetrieb, den es seit 1929 gibt. Noch ist er in der Geschäftsführung, 2024 hört er auf und widmet sich dann ganz seinem Hobby, dem SV Schelsen. Dabei ist der 62-Jährige gar kein gebürtiger Schelsener, er wohnt nur seit 1989 dort. Zuvor lebte er in Giesenkirchen, geboren wurde er in Geneicken.

„Wir haben ein sehr intaktes Vereinsleben, Menschen, die hierhin ziehen, finden schnell etwas, das sie mit den alteingesessenen Schelsenern zusammenbringen kann“, sagt Reimund Esser und zählt auf, was es in dem Stadtteil, der an Giesenkirchen-Nord und Giesenkirchen-Mitte grenzt, sonst noch gibt: die Schützenbruderschaft, zwei Männergesangsvereine, eine Kita, eine Gaststätte, ein stark nachgefragtes griechisches Restaurant. „Von ursprünglich sieben Gaststätten ist genau eine übrig geblieben. In Giesenkirchen ist die Situation noch extremer. Von einst 20 gibt es noch eine Handvoll“, bedauert Reimund Esser. Schelsen ist überwiegend Wohngebiet, hatte 2022 rund 2100 Einwohner. Da fällt es leichter, zusammenzustehen, als in Giesenkirchen, dessen beide Stadtteile insgesamt etwa 13.300 Bürger hat.

„Giesenkirchen ist größer und damit anonymer“, räumt Reimund Esser ein. Er betont aber, dass es auch in Giesenkirchen verschiedene Bruderschaften, Pfadfinderstämme und zahlreiche Vereine gibt. Für Giesenkirchen wünscht er sich, dass die Pfadfinder und Vereine dort eine gute Zukunft haben. Der Handel sollte konstant so bleiben wie er ist oder aber besser werden. Die Abwanderung von Bürgern müsste gestoppt werden. „Die Nahversorgung ist zwar in Ordnung, aber für Senioren ist es im Zentrum von Giesenkirchen schwer. Die Discounter haben sich außerhalb des Zentrums angesiedelt. Da hat die Drogerie Rossmann im Zentrum eine enorme Bedeutung als Frequenzbringer.“

Den Giesenkirchener an sich sieht Reimund Esser als „eher konservativen Menschen, bodenständig, ortsverbunden“. Er selbst würde aus dieser Ecke von Mönchengladbach nie wegziehen.