Karl-Heinz Herpens ist Vorsitzender des Astronomischen Arbeitskreises auf dem Gelände des Wasserwerks der NEW an der Mennrather Straße in Rheindahlen-Land. Außerdem ist er verantwortlich für die Sternwarte auf demselben Gelände, gleich neben der hydrologischen Station der NEW und dem Wasserturm mit seinem archäologischen Museum. Karl-Heinz Herpens macht beide Jobs ehrenamtlich.

Die Menschen in Rheindahlen seien bescheiden, sie stellten sich selbst nicht dar, sagt Karl-Heinz Herpens. Aber der Stadtteil profitiere auf jeden Fall von der Existenz des Museums im Wasserturm, ergänzt er: „Auch von außerhalb kommen Besucher, etwa aus Erkelenz oder Wegberg. Aus Mönchengladbach kommen viele Schulklassen, pro Halbjahr können es 300 bis 400 Schülerinnen und Schüler sein.“ Immerhin gebe es im Museum die NRW-weit mit am bedeutendsten Fundstücke der Steinzeit.

Dass auch viele Besucher zur Sternwarte kommen, schiebt er hinterher, als er unserer Redaktion die Warte mit ihren beiden Spiegel-Teleskopen vorstellt. Aus dem Observatorium kann man astronomische Highlights wie ferne Galaxien beobachten. Treffpunkt des Astronomischen Arbeitskreises mit seinen 30 Mitgliedern ist zurzeit die alte Pumpenstation auf dem NEW-Gelände, die längst einer modernen Variante gleich gegenüber gewichen ist.

Bald soll der neue Treff des Arbeitskreises ein blauer Container sein, der einst, als das Borussia-Stadion noch auf dem Bökelberg zu Hause war, als Borussia-Fanshop diente. „Wann wir mit dem Herrichten des Containers fertig sind, weiß ich nicht. Nur so viel: Jede ehrenamtliche Hilfe wird dabei gerne gesehen.“

Und wie sind sie so, ‚die Rheindahlener‘? „Sie sind sind auf ihren Stadtteil fixiert, fahren zum Shopping eher nach Mönchengladbach als nach Erkelenz oder ähnliche Städte“, hat Karl-Heinz Herpens beobachtet. In seinen Augen wird Rheindahlen etwas stiefmütterlich behandelt: „So hatten wir hier früher eine eigene Zentrale der Volksbank, heute gibt es nur noch eine Zweigstelle.“ Als weiteres Beispiel nennt er den gerade neu gestalteten Marktplatz. „Das neue Design soll die Leute stärker in die Geschäfte locken, es ist aber alles etwas halbherzig gemacht“, findet er. Es sei typisch für Mönchengladbach, dass sich jeder Stadtteil erst einmal selbst segne. Hier falle Rheindahlen etwas herunter. Karl-Heinz Herpens räumt aber ein, dass es „im Kleinen durchaus etwas geht, zum Beispiel der Nikolausmarkt oder das Kappesfest“.

Für die Zukunft von Rheindahlen wünscht er sich, dass das gelebte Gemeinschaftsgefühl beibehalten wird – und weiterhin Besucherinnen und Besucher ins Museum und zur Sternwarte kommen.