Zuhause – Jüdisch. Heute. Hier.

Bereits zum 5. Mal veranstalten 14 Städte gemeinsam mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein die „Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr“. Vom 28.03.-14.04.2019 wird auch in Mönchengladbach wieder ein Programm stattfinden. Unter dem Motto „Zuhause – Jüdisch- Heute. Hier.“ bieten neun freie und städtische Veranstalter 14 Veranstaltungen an: Das Programm reicht von Videoinstallationen über Lesungen, Theater/Tanz und Filmen bis hin zu Begegnungsprojekten und zeigt: Hier und heute findet jüdisches Leben statt!

Der New Yorker Künstler Karl Nussbaum kommt für die Jüdischen Kulturtage wieder nach Mönchengladbach. Er zeigt im Museum Schloss Rheydt zwei Filminstallationen: „Reunited“ ist ein persönliches filmisches Kaddisch (Gebet) für seine im Holocaust ermordete Familie – dieses wird auf eine vor Jahren wiedergefundene Thora projiziert. „Phantasmagoria 1945“ lässt mittels einer Laterna Magica eine Geistergeschichte aufleuchten, die der in Rheydt geborene Joseph Goebbels aus  historischem Filmmaterial zusammengestellt, seinen sechs Kindern „erzählt“.

Lesen wird die bekannte Autorin Sabine Bode in der Stadtteilbibliothek Rheydt aus ihrem Roman „Das Mädchen im Strom“. Darin greift sie das Leben einer ganzen Generation von jungen Frauen in der Naziherrschaft auf. Adriana Altaras trägt im Theater Mönchengladbach Ausschnitte aus ihrem tragisch komischen Buch „Die jüdische Souffleuse“ vor. Weiterhin inszeniert das Theater „Das Tagebuch der Anne Frank“.

Auch Film-Fans kommen an zwei Abenden auf ihre Kosten: Der Film „90 Minuten – bei Abpfiff Frieden“ im BIS-Zentrum handelt vom Fußballspiel Israel – Palästina. Der Sport soll hier richten, was die Politik nicht geschafft hat: Die Beendigung des Nahost-Konflikts. Im  Haus Zoar läuft der Film „Die Schmerzen des Essad Bey“ – hier stellt sich die Frage nach den Grenzen von Leben, Schreiben und Sterben in den Zeiten von Krieg und Revolution.

Ein wichtiger Bestandteil der Jüdischen Kulturtage sind Programmpunkte, in denen BesucherInnen die Jüdische Alltagskultur kennenlernen und selbst aktiv werden können. Neben einem „Schnupperkurs Hebräisch“ oder dem  Workshop für „Koscheres Kochen“ werden unter anderem Führungen durch die Synagoge in der Albertusstraße oder eine Busfahrt zu den nicht zugänglichen aktuellen und ehemaligen Friedhöfen der Stadt angeboten.

Das komplette Programm ist sowohl gedruckt an den Veranstaltungsorten, weiteren Kulturorten und öffentlichen Einrichtungen der Stadt ausgelegt sowie online hier  zu finden. Bei Fragen hilft das städtische Kulturbüro als Koordinierungsstelle unter Tel. 02161-25 53612 oder E-Mail: kulturbuero@moenchengladbach.de.

Foto: Nussbaum