Und wie lebt es sich so mittendrin in Eicken? Wie ticken die Menschen dort, und was macht diesen Stadtteil in den Augen derjenigen, die dort leben, so besonders? Um das herauszufinden, haben wir uns mit zwei von insgesamt rund 15.000 Bewohnern des Stadtteils getroffen: Ulrike und Bernd Müller. Die Eheleute führten von 2014 bis 2022 ihren Spielwarenladen in der Eickener Fußgängerzone. Jetzt wollen sie etwas kürzertreten, Bernd Müller konzentriert sich auf die Entwicklung von Spielen, gemeinsam mit seiner Frau engagiert er sich zudem in der Initiative „In Eickener Sache“. Die Interessengemeinschaft will Geschäftsleute, Vereine und Bürger vor Ort durch Aktionen und Veranstaltungen zusammenbringen.

Die Eheleute haben den Eickener Kern mit seinen Höhen und Tiefen erlebt, das Kneipensterben nach dem Umzug der Borussia vom alten Stadion am Bökelberg in den Nordpark, den Wegfall einen wichtigen Nahversorgers, den Zuzug gleich zweier bedeutender Nahversorger. Beide empfinden die Vielseitigkeit in Eicken, mit „der Hohenzollernstraße als Grenze zwischen den sozialen Gegensätzen“, als wichtig, geben aber auch zu bedenken, dass dies zu bündeln schwierig ist.

„Die Migration ist aber nicht das Problem“, sagt Bernd Müller: „Was wir brauchen, ist noch mehr Infrastruktur, kleine Läden, Obst- und Blumengeschäfte, Kneipen, soziale Treffpunkte.“ Er und seine Frau wünschen sich, dass in Eicken-Mitte noch mehr los ist, der Kern des Quartiers auch als solcher von allen Eickenern empfunden wird – ob östlich oder westlich der Hohenzollernstraße. Aufgrund von Veranstaltungen wie dem Nikolaus-Markt oder auch verschiedenen Musik-Events habe man schon viel erreichen können, es gebe aber Luft nach oben.

Ulrike und Bernd Müller heben hervor, wie wichtig die Jugendarbeit in ihrem Teil von Eicken ist. Damit meinen sie die Aktivitäten des Vereins Ökumenische Jugendarbeit Eicken e. V. (ÖJE), der an seiner Kontaktstelle „Sky“ in der Eickener Fußgängerzone eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche bietet. Zu den Angeboten von „Sky“ zählen unter anderem Streetwork, Hausaufgabenbetreuung und Sportprogramme für junge Menschen. Trägergemeinden des Vereins sind der Gemeindebereich St. Elisabeth in der Katholischen Pfarre Sankt Vitus Mönchengladbach-Mitte, die Gemeinde St. Maria Rosenkranz in derselben Pfarre und die Evangelische Friedenskirchengemeinde Mönchengladbach.