In einem der Wahrzeichen von Odenkirchen, dem Burgturm, treffen wir Burkhard Halm. Der zweifache Meister (Gas- und Wasserinstallationsmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister) ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Odenkirchener Heimatvereins. Und der hat seinen Sitz im Burgturm. Aus einem der Fenster des Gebäudes aus dem Jahr 1734 blickt Burkhard Halm hinunter zum Burggarten, hübsch und sauber angelegt mit Bäumen, Stauden, Rasenflächen, Sitzbänken. „Wir Odenkirchener sind schon ein Völkchen für sich“, sagt er nicht ohne Stolz. Odenkirchen hat eine lange Geschichte: Der heutige Stadtteil wurde erstmals 1107 urkundlich erwähnt, noch um 1800 bot Odenkirchen das Bild eines verträumten, romantischen Landstädtchens.

Neugierig geworden, werfen wir einen Blick in die Stadtgeschichte auf der Website des Heimatvereins: Doch mit dem Aufkommen der Industrie habe eine enorme wirtschaftliche und verkehrserschließende Entwicklung begonnen, heißt es da, und weiter: „Die Bevölkerung wuchs in 50 Jahren um das Dreifache auf rund 20.000 Einwohner an. In diesem Zeitraum entstanden in Odenkirchen viele Einrichtungen und Gebäude, die zum Teil noch heute Zeugnis vom aufstrebenden Bürgertum geben. Die mehr als tausendjährige Selbstständigkeit der Gemeinde Odenkirchen wurde unter preußischer Verwaltung 1856 mit der Verleihung der Stadtrechte gekrönt.“ Eigenständige, wohlhabende Stadt blieb Odenkirchen bis zur Eingemeindung 1929 in die Großstadt Gladbach-Rheydt.

Burkhard Halm ist gebürtiger Odenkirchener, und für ihn ist das ein gutes Gefühl: „Ich fühle mich hier sehr wohl, sicherlich, es hapert hier und da, etwa bei der Integration Hinzugezogener, aber das ist ein deutschlandweites Problem. Odenkirchen ist ein liebenswerter Stadtteil mit schönen Häusern und einer eigenen Geschichte.“ Die Odenkirchener an sich seien etwas reserviert, auch untereinander, früher habe es mehr Zusammenhalt gegeben, beklagt er: „Aber wir stehen zu Odenkirchen.“

Für die Zukunft des Stadtteils wünscht sich Burkhard Halm, dass dieser weiter liebenswert bleibt, die Menschen zusammenhalten und respektvoll miteinander umgehen. „Und das Vereinsleben sollte weiterblühen. Wir hatten einmal 80 Vereine hier, jetzt sind es 40. Die versuchen wir gerade, unter ein Dach zu bringen.“ Die rund 400 zahlenden Mitglieder des Heimatvereins sind da sehr bemüht: Einmal im Jahr tauscht man sich mit den Vereinsspitzen aus – alles des Zusammenhalts wegen.